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IT von der Steinzeit bis in die Zukunft

Ist das Internet nur ein Hype? Die Geschichte der Informationstechnologie beginnt lange vor Jesus Christus, kommt erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Schwung – und eskaliert kurz nach der Jahrtausendwende.

Am Anfang steht das "Z". Mitten im Zweiten Weltkrieg erfindet Konrad Zuse1941 den weltweit ersten Computer. Der Name: Z3. Die Erfindung geht als Meilenstein in die Geschichte der Informationstechnologien ein. Denn der Nachfolger Z4, ebenfalls von Zuse entwickelt, ist der weltweit erste kommerzielle Computer. Genauer betrachtet ist dieser Meilenstein aber nur das Zwischenergebnis einer technologischen Entwicklung, deren Dynamik in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hatte. Eigentlich begann sie viel früher, genauer: 1100 vor Christi Geburt.

Die Vorzeiten der IT

Zu dieser Zeit wird im indochinesichen Kulturraum der Suan Pan erfunden, das erste Rechenhilfsmittel der Welt, das später als Abakus die Welt erobert. Es dauert knapp 2500 Jahre bis das Universalgenie Blaise Pascal in den 1640er-Jahren die erste mechanische Rechenmaschine für Addition und Subtraktion entwickelt. Gottfried Wilhelm Leibniz bringt einige Jahre später das Dualsystem sowie die Rechenmaschine weiter voran. Historiker sehen diese als Vorläufer des Computers, da sie mechanisch addiert, subtrahiert, multipliziert und dividiert. 1880 erfindet der US-Amerikaner Herman Hollerith ein schnelles Zählverfahren für einfache Prozesse, das so genannte Hollerith-Lochkartenverfahren. Aus dem Unternehmen, das er später gründet, wird kurz vor seinem Tod die International Business Machines Corporation, kurz IBM.

Der US-Konzern ist Ausdruck der Schnelllebigkeit einer Branche, die Jahrzehnte braucht, um auf Touren zu kommen, um dann explosionsartig zu einem fragilen Segment heranzuwachsen. Eine einzige falsche Entscheidung oder Einschätzung eines Unternehmens genügt heute, um von der Spitze der Wirtschaft in die Bedeutungslosigkeit zu stürzen.

Die Ära des Computers

Nach Zuses Erfindung gehen Jahrzehnte ins Land, bis der Computer einen Weg in den Alltag der Menschen und Unternehmen findet. 1967 steht die Schweiz mit 205 Rechnern für jede Million Arbeitsplätze an der Spitze der Computerisierung. 1973 bringt Xerox den ersten Computer mit Maus auf den Markt. Das Problem bleibt der Preis. Erst 1978 präsentiert Apple mit dem Apple II für 1298 US-Dollar ein erschwingliches Modell.

Doch auch IBM schläft nicht und gründet im Jahr 1980 ein kleines Team bestehend aus zwölf Technikern. Der Auftrag: sehr kurzfristig ein preisgünstiges System entwickeln. Als Massenspeicher sollte ein externer Kassettenrekorder dienen können. Die erste Version hatte lediglich 16 Kilobyte RAM. Der Name Personal Computer kommt daher, dass er nicht mehr als 10.000 DM kosten sollte. Der IBM-PC läutet eine Ära ein: Zehn Jahre später sind weltweit 100 Millionen Geräte installiert, 2010 rund 1,4 Milliarden. Und: Noch heute finden sich die wesentlichen Design-Merkmale des Urgeräts in fast allen PCs.

Während IBM reüssiert, steckt Apple 1982 in finanziellen Schwierigkeiten. Der Befreiungsschlag gelingt mit dem Macintosh, der ein Jahr später neue Maßstäbe für Benutzerfreundlichkeit setzt. Bereits acht Jahre zuvor hatte Bill Gates gemeinsam mit Paul Allen Microsoft gegründet. Durch die Betriebssysteme MS-DOS und Windows wird das Unternehmen vorübergehend zum erfolgreichsten Technologieunternehmen der Welt. Gründer Gates wird 2007 zur einflussreichsten Person der IT-Welt der letzten 25 Jahre gewählt. Doch dann bricht eben jene Entwicklung über die Welt herein, die er zunächst nicht so richtig ernst nehmen will.

Internet: Hype oder Geburtsstunde der Innovation?

„Das Internet ist nur ein Hype“, soll Bill Gates seinen Entwicklern 1993 zugerufen haben, als diese an Windows 95 arbeiten. Hintergrund: Einige Jahre zuvor steht das Kernforschungszentrum CERN vor einem ziemlichen Problem: Ein Teil der Laboratorien befindet sich in Frankreich, ein anderer auf schweizerischem Gebiet. Die beiden Länder haben unterschiedliche Netzwerk-Infrastrukturen. Der Austausch von Informationen ist schwierig. Am 12. März 1989 schlägt der englische Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee seinem Arbeitgeber ein Projekt vor, das den weltweiten Austausch von Informationen zwischen Wissenschaftlern vereinfachen soll und das World Wide Web war geboren.

Der Internet-Hype entpuppt sich als echt. Er befeuert auch die Entwicklung der Endgeräte: leistungsfähiger, dünner, kleiner und flacher lauten die Devisen, unter denen die Konzerne den Wettlauf gestalten. Die Tech-Konzerne verdienen Milliarden, kaufen und verkaufen Unternehmen, untergliedern sich in Sparten. Doch niemand hat die Zukunft der IT zu diesem Zeitpunkt besser im Blick als zwei Studenten. „Das nächste große Ding sind die Daten“, da sind sich Larry Page und Sergey Brin sicher – und gründen den Suchdienst Google.

Zu dieser Zeit hat sich ein weiterer Megatrend längst durchgesetzt: die mobile Telefonie. 1983 kommt das erste Mobiltelefon auf den Markt, in den späten 1990er-Jahren ist es aus dem Alltag der Industrienationen kaum noch wegzudenken. 1996 sind 100 Millionen Mobiltelefone in Betrieb, 2010 zehn Milliarden.

Transformation und Entwicklung

Dieses Segment verhilft auch dem einstigen Wunderkind Apple wieder auf die Beine. „Das iPhone revolutioniert das Telefon“, meint Steve Jobs. Das finden andere auch: „Mit einer Berührung wird die Verbindung aufgebaut, das Menü soll sich sofort anpassen. Wer mit einer Tastatur unbedingt arbeiten will, der kann sich eine auf dem Bildschirm einblenden lassen. Das Gerät 'hört' auf den Wink seines Besitzers. Es kann mit einem oder mehreren Fingern bedient werden“, staunt damals etwa Spiegel Online. Steve Jobs überschüttet die Konkurrenz bei der Vorstellung des Geräts kübelweise mit Häme. Zu Recht, wie sich herausstellt. Aus den Branchenführern von einst – Nokia und Blackberry – werden Nischenanbieter, oder sie verschwinden ganz vom Markt. 2010 legt Apple mit dem iPad nach – und bringt damit die PC-Welt zum Schrumpfen.

Spätestens seit Apples iPhone und dem unaufhaltsamen Aufstieg von Google ist klar: Die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ist nicht aufzuhalten. Die IT entwickelt sich zur Elementartechnologie. Die Vernetzung findet auch in der Arbeitswelt ihren Niederschlag. Schlagwörter wie Industrie 4.0 sind zwar banal und endlos mehrdeutig, verdeutlichen aber die Entwicklung der Vernetzung von Fabriken, Standorten und Menschen – und die Ängste vieler. Trends wie Social Media, Cloud Computing, Sourcing oder Virtualisierung sind Begleiterscheinungen dieser Vernetzung, die fast zehn Jahre nach dem iPhone nun auf das nächste „große Ding" warten.

Unsichere Zukunftsmusik

Viele Trendforscher wagen nur Ausblicke, die bereits bestehende Technologien fortschreiben. Etwa das Mobilfunknetz 5G, das 100-mal schneller sein soll als die heutigen Netze. Oder auch Smart Home, also die gesamte Vernetzung des eigenen Zuhauses inklusiver automatischer Heizungen, Türen und Lampen. Selbst Pflanzen schicken Nachrichten, wenn sie Wasser brauchen und der Kühlschrank meldet sich, wenn der Joghurt leer ist.

Entsprechend versuchen Konzerne wie Amazon, Apple oder Google, sich in Position zu bringen. Über welches Kerngerät diese Funktionen gesteuert werden? Einige sehen hier das Smartphone als weiterhin führend, andere haben die Datenbrille noch nicht aufgegeben. Um bei der Brille zu bleiben: Durch den Einstieg von Sonys Konsolenflaggschiff in den Virtual-Reality-Markt könnte auch dieser in größere Bewegung geraten – nicht nur in der Unterhaltungsindustrie.

Noch fristen die VR-Geräte jedoch ein Schattendasein. Und so scheint das immer besser und günstiger werdende 3D-Druckverfahren als nächster Meilenstein möglich. Die Z3 könnte man dann einfach zu Hause ausdrucken.

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