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Was ist ein IT-Systemhaus?

Die IT-Systemhaus-Branche ist vielfältig und nur schwer zu greifen. Ein-Mann-Unternehmen konkurrieren mit Multi-Milliarden-Konzernen. Doch das wird sich in den kommenden Jahren grundlegend ändern.

Noch vor zehn Jahren war alles anders – und um einiges komplizierter. Wenn es um die eigene IT-Einrichtung ging, setzten viele Unternehmen auf das Jäger- und Sammler-Prinzip, sprich: auf unterschiedliche Dienstleister und Bezugsquellen. Das Mobiltelefon kam von dem einen Händler, der Windows-Rechner von einem anderen. Zusammengeschraubt hat es dann ein Dritter. Die Software wurde nach und nach gekauft, ergänzt, ersetzt. Der Preis war eines der entscheidenden Kriterien. Eine Strategie steckte nur selten dahinter, es wurde bedarfsorientiert gehandelt. Doch diese Zeiten sind – zumindest bei den meisten Unternehmen – vorbei.

Der Grund ist simpel. IT-Verantwortliche können es sich schlichtweg nicht mehr leisten, bei ihrer IT auf selbst kreiertes Stückwerk zu setzen. „In den Unternehmen hat es definitiv einen Bewusstseinswandel gegeben“, meint LEITWERK-Urgestein Ralf Schaufler. „Für viele Unternehmen war die IT lange ein Mysterium, das punktuell helfen konnte. Nun ist allen klargeworden: Sie muss tief in den Strukturen und Prozessen des Unternehmens verankert sein.“ Im Idealfall sollte sie aus einem Guss sein. Hierin begründet sich die Daseinsberechtigung der Systemhäuser.

360° Aufgabenportfolio

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Geschichte von LEITWERK wider. Die Gruppe startete als Software-Haus. Vier Jahre lang wurden Programme für regionale Unternehmen entwickelt. 1996 kam der Verkauf von Hardware hinzu. „Unsere Aufgaben haben sich mit den Anforderungen unserer Kunden weiterentwickelt“, erklärt Schaufler, der 1997 zur Gruppe kam und seit 2010 Vorstandsmitglied ist. Im Laufe der Jahre wurde aus LEITWERK dann das, was man gemeinhin als IT-Systemhaus bezeichnet. Statt Mäuse und Tastaturen zu verkaufen oder Software zu programmieren wird nun beraten, geplant, umgesetzt, betreut und optimiert.

Systemhaus – quo vadis?

Der Markt der Systemhäuser ist in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Doch während viele Märkte eine eindeutige Struktur aufweisen, ist das Segment der IT-Dienstleister breit gefächert. Internationale Branchenriesen mit einem Umsatz von mehreren Milliarden Euro agieren neben Ein-Mann-Unternehmen. Zudem drängen Hersteller von Hardware zunehmend auf den Markt der IT-Services. Kein dauerhafter Zustand, wie Schaufler prophezeit. Er sieht eine Tendenz zur Konzentration: „Die kleineren und kleinsten Unternehmen werden es in Zukunft schwer haben.“ Das liegt nicht nur an der Finanzkraft der Großen, sondern auch an der Dynamik sowie der übergreifenden Kompetenz, die verstärkt erforderlich sein wird.

Kaum eine Branche ist so getrieben von der Technologieentwicklung wie die IT-Branche. Neue Trends brechen mit einer enormen Geschwindigkeit über die Unternehmen und deren IT-Dienstleister herein. Die Kunst dabei ist es, die echten Trends von den vermeintlichen zu unterscheiden. „Heutzutage wird jede Woche eine andere Sau durchs Tech-Dorf getrieben“, meint Schaufler. „Das führt dazu, dass viele Unternehmen zwar wissen, dass sie etwas tun müssen, ihnen aber nicht klar ist, wie sie vorgehen sollen.“ Hinzu kommen die Anforderungen der Geschäftsleitung hinsichtlich Digitalisierung oder Industrie 4.0.

IT als Wettbewerbsvorteil

Früher waren IT-Verantwortliche in erster Linie für die Sicherung der Funktionalität der IT-Anlagen zuständig. Mittlerweile übernehmen sie jedoch zunehmend bedeutende Rollen in den Unternehmen. Für die Betreuung der Basisfunktionen sind sie deshalb verstärkt auf professionelle Unterstützung von außen angewiesen. Gerade mittelständische Kunden wollen diese Unterstützung immer häufiger aus einer Hand bekommen. Sie setzen auf eine so genannte One-Sourcing-Strategie. Das hat nicht nur mit Bequemlichkeit, Qualität oder partnerschaftlichem Engagement zu tun, sondern auch mit Aspekten der Betriebsverantwortung und Haftung. Nicht alle Anbieter im IT-Dienstleistungsbereich können mit dieser Entwicklung Schritt halten bzw. haben sich hierfür richtig abgesichert.

IT-Systemhäuser werden in Zukunft beim Kunden vier verschiedene Rollen übernehmen“, ist sich Ralf Schaufler sicher. Zum einen als strategischer Berater: „Die Rolle der IT ist inzwischen fundamental in die Unternehmen integriert. Ein IT-Dienstleister muss die Prozesse und die Organisation in den Unternehmen kennen. Und er muss sie verstehen, um die richtigen Services zur Verfügung zu stellen. Nur so wird die IT zu einem echten Wettbewerbsvorteil.“ Zum anderen fungieren IT-Systemhäuser als Service-Partner im Alltag. Hierbei handelt es sich um den klassischen Basisbetrieb eines Systemhauses. Darüber hinaus übernehmen Systemhäuser immer häufiger Projekte, die früher intern vergeben wurden. Hierzu zählen zum Beispiel Veränderungen oder Erweiterungen von Hardware- oder Software-Systemen. Und zu guter Letzt sind sie das, was sie schon immer waren: Lieferanten von Hardware und Standard-Software. Auch hier gilt: Größere Einheiten verhandeln in der Regel attraktivere Konditionen als kleinere. Um diese vier Rollen unter einen Hut zu bringen, ist nicht nur eine gewisse Unternehmensgröße nötig, sondern auch eine erhöhte Flexibilität sowie die Bereitschaft, neues Terrain zu betreten.

Häuser in Bewegung

Entsprechend entwickelt die NOVELLUS-Gruppe seit gut zwei Jahrzehnten permanent neue Geschäftsfelder und/oder gründet Inhaltsgesellschaften. 1998 wird der Bereich Internet Solutions aufgebaut, 2003 folgen die Business Solutions (heute PHOENIS), 2006 die Kommunikationsagentur TANDEM, 2009 die Document Solutions (mittlerweile: MODOX). 2011 baut die Gruppe mit ORGATEAM den Beratungsbereich auf und präsentiert die regionale Cloud-Lösung BADEN CLOUD. 2017 wird gemeinsam mit der E-Werk Mittelbaden AG & Co. KG das Joint Venture LEITWERK Rechenzentren Appenweier GmbH gegründet und der Bau zweier georedundant verbundener Rechenzentren in Appenweier und Lahr beschlossen.

Damit setzt man den Großen in der Branche eine breit gestreute, aber stark regional geprägte Ausrichtung entgegen. Diese orientiert sich an der Abbildung und Optimierung der Unternehmensprozesse der Kunden. Das ist besonders deshalb wichtig, da nicht nur große Systemhäuser in die Nischen drängen und ihr Portfolio erweitern. Auch Mega-Konzerne wie Amazon oder Google haben erkannt, dass man im cloudorientierten IT-Umfeld eine Menge Geld verdienen kann. So ist Amazon zwischenzeitlich zum weltweit größten Anbieter für Cloud-Leistungen geworden.

Angesichts dieses Wachstums sowie der neuen Konkurrenz wird deutlich: Die digitale Transformation der Wirtschaft bedeutet für Systemhäuser nicht nur eine Chance, sondern vor allem eine Herausforderung. Eine, bei der sich die Spreu vom Weizen trennen wird.

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