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Windows 10 II: Das muss man wissen

Updates sind das überschattende Thema im Rahmen der Umstellung auf Windows 10. Wann werden sie eingespielt? Wie lange können sie verzögert werden? Was hat dies mit der gewählten Version zu tun? Und: Wann lohnt sich die LTSC-Variante? – Hier erhalten Sie die Antworten.

Im ersten Teil der Windows 10 Artikelreihe haben Sie erfahren, was die wichtigsten Informationen zur Einführung des neuen Betriebssystems von Microsoft sind. Dabei wurde insbesondere auf die Windows 10 Editionen für Unternehmen eingegangen und welche Upgrades es gibt. In diesem Artikel dreht sich alles um Updates.

Vergessen Sie, was Sie über Windows Updates wissen

Mit Windows 10 leitet Microsoft eine Zeitenwende ein. Windows as a service lautet die neue Devise. Dies hat für den Nutzer weitreichende Folgen. Für Funktionserweiterungen muss nicht mehr Jahre auf das nächste Major Release gewartet werden. Zweimal jährlich dürfen sich Windows Nutzer fortan über neue Features freuen. Außerdem werden Updates nicht mehr bestätigt, sie werden erzwungen. Doch warum hat sich Microsoft für diese rabiate Vorgehensweise entschieden?

Die Antwort ist einfach. Stellen Sie sich vor, was es für Service und Support bedeutet, wenn Ihr Produkt in unzähligen Ausführungen verwendet wird. Wenn Sie Ihre Kunden regelmäßig mit Verbesserungen und Extras versorgen und im Supportfall erst einmal fragen müssen, welche davon nun eingesetzt werden. Und stellen Sie sich vor, Sie bringen die Sicherheit Ihres Produkts immer auf den neuesten Stand. Was beim Kunden aber tatsächlich existiert, entspricht nicht Ihrem lückenlosen Sicherheitskonzept. Vielmehr begegnet Ihrem Service ein endloser Flickenteppich – zusammengestellt nach dem Prinzip Wünsch-dir-was – von Nutzern, die nicht die Expertise für qualitative Wünsche haben. Der Serviceaufwand wäre enorm. Und genau dies war für Microsoft die Realität.

Wann werden Updates eingespielt?

Um diese Frage zu beantworten, muss zwischen zwei Arten von Updates unterschieden wären. Da wären zum einen die Sicherheitsupdates. Diese gibt es für Windows 10 monatlich und zwar immer dann, wenn Microsoft es möchte. Außerdem gibt es Funktionsupdates. Das ist neu. Denn neue Features implementierte Microsoft bislang ausschließlich über Major Releases und diese gab es im Schnitt nur alle drei bis fünf Jahre. Also zum Beispiel dann, wenn aus Windows XP Windows Vista wurde. Oder als Windows Vista durch Windows 7 abgelöst wurde.

Fortan werden neue Features zweimal im Jahr eingespielt. Hierfür sind die Monate März und September angedacht. Und auch hier können Sie nichts dagegen tun. Sie können die Updates nicht einmal verzögern. Außer, salopp gesagt, Sie bezahlen Microsoft dafür, die Software nicht upzudaten. Oder, etwas genauer gesagt, Sie wählen den für Sie passenden, im Zweifelsfall Zusatzkosten verursachenden, Servicing Channel. Diesen gibt es in drei Ausführungen:

  1. Semi Annual Channel – Standardvariante
  2. Semi Annual Channel – ehemals Current Branch for Business
  3. Long Term Servicing Channel (LTSC)

Updates in der Standardvariante

Die Standardvariante des Semi Annual Channel zeichnet sich durch minimale Flexibilität aus. Die Updates werden zu den von Microsoft vorgegebenen Zeitpunkten eingespielt. Je nachdem, ob es sich um ein funktionales oder um ein sicherheitsrelevantes Update handelt, gelten die zuvor beschriebenen Zeitfenster. Unternehmer sollten um diese Variante einen großen Bogen machen. Schließlich möchten Sie bestimmen, wann Updates eingespielt werden. Ein kleines Risiko bringen diese ohnehin immer mit sich.

Updates in der Businessvariante

Die Businessvariante bietet mehr Flexibilität. Sicherheitsupdates werden zwar auch hier sofort erzwungen, bei den Funktionsupdates gibt es jedoch mehr Spielraum. So können Updates bis zu vier Monate verzögert werden. Zudem gibt es die Möglichkeit einer Insider Preview. Hierbei handelt es sich um eine Art Beta-Test, Insider Preview klingt aber schicker.

Innerhalb Ihres Unternehmens können Sie den Insider Preview User bestimmen. Dieser erhält das Update bereits vier Monate im Voraus und somit acht Monate bevor der wirklich letzte Nutzer im Unternehmen das Update einspielen muss. Der dedizierte Nutzer – im besten Fall eine verantwortungsbewusste und kompetente Person aus Ihrer IT-Abteilung – hat so die Möglichkeit, eine Update-Strategie zu entwickeln. Er kann die Risiken je nach Abteilung, System und Person abwägen und eine Art Rollout-Plan erstellen.

Wie sich Ihre IT-Abteilung ideal auf die Updates vorbereitet und wie eine erfolgsversprechende Update Strategie für Windows 10 aussieht, erfahren Sie im nächsten Teil unserer Artikelreihe.

Updates im Long Term Servicing Channel

Der Name verrät es schon: Mit der LTSC-Variante erkaufen Sie sich Zeit und Flexibilität. Schließlich gibt es auch jene Systeme, die mit kritischen Strukturen verbunden sind. Computer in Operationssälen, an Geldautomaten oder im Einsatz der Maschinensteuerung sind grundsätzlich als kritische Systeme zu betrachten. Ausfälle haben gravierende Folgen. Oft sind derartige Systeme nicht redundant mit dem Internet verbunden, Updates sind also nicht möglich.

Innerhalb der LTSC-Variante garantiert Ihnen Microsoft einen zehnjährigen Lifetime-Cycle. Daraus folgt, dass Ihr Support jederzeit gewährleistet ist. Auch dann, wenn Ihr Update-Verhalten den von Microsoft verhassten und eingangs beschriebenen Flickenteppich aufweist.

Was passiert, wenn Sie Updates unterdrücken?

Microsoft erzwingt Updates. Dies bedeutet jedoch nicht, dass besonders pfiffige Zeitgenossen keine Ideen finden, wie sie die Updates umgehen können. Eine Lösung ist es zum Beispiel, den Computer nicht mit dem Internet zu verbinden. Ungeachtet dessen, dass es wohl kaum noch Nutzer gibt, die diesen Schritt wagen würden, würde dann auch der Support-Anspruch verfallen. Denn am Ende des Tages gilt: Der Microsoft Support ist mit Windows 10 nur noch für Personen und Unternehmen geboten, die alle Updates eingespielt haben – oder sich ihre Freiheit erkauft haben. Die passende Strategie im Umgang mit Windows Updates und Lizenzen wird zunehmend komplexer.

 

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